Das Citizen's Lab setzt in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit dem BFFB und den Weg der Vergleiche und Hybridisierungen zwischen Sprachen und Praktiken fort. Das Kino und insbesondere seine Veranstaltungsorte (und die Begegnungen und Gespräche, die dort stattfinden können) sind ein Labor für aktive Bürgerbeteiligung.
Das diesjährige Lab bietet zum ersten Mal in Italien eine Pilotsektion „Poetic Justice“ im Rahmen des BFFB, die von Prof. Emanuela Fronza (Universität Bologna) in Zusammenarbeit mit dem Forschungsbereich „Recht, Wirtschaft und Institutionen“ der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bozen kuratiert wird.
Die Sektion „Poetische Gerechtigkeit“ wird die komplexe und faszinierende Beziehung zwischen Kino und Gerechtigkeit untersuchen. Dieser Initiative liegt die Überzeugung zugrunde, dass das Kino und die Bilder nicht nur Instrumente zur Darstellung von Recht und Gerechtigkeit sind, sondern auch mächtige Mittel zur Verbreitung der Rechtskultur in der Gesellschaft.
Durch die visuelle Sprache bietet das Kino einen anschaulichen und effektiven Zugang zu den vielen Gesichtern des Rechts und der Justiz, der es uns ermöglicht, die Akteure - Richter, Angeklagte, Anwälte, Opfer, Zeugen, Strafverfolgungsbehörden - zu identifizieren und die Machtdynamik, die im Spiel ist, zu erfassen. Gleichzeitig lädt uns das Kino dazu ein, über die Existenz und die Verletzung von Rechten, einschließlich neuer Rechte, und über die Mechanismen des Schutzes und des Zugangs zur Justiz, wie etwa Sammelklagen, nachzudenken. Im Zeitalter der Spektakularisierung und Mediatisierung des Rechts, in dem die kollektive Vorstellungskraft oft mehr durch die filmische Darstellung als durch die tatsächliche Praxis geprägt wird, kommt der Beziehung zwischen Kino und Justiz eine noch wichtigere Rolle zu.