Die deutschen Truppen nähern sich rasch Paris. Georg, ein deutscher Flüchtling, kann gerade noch rechtzeitig nach Marseille fliehen. Im Gepäck hat er die Dokumente eines Schriftstellers, Weidel, der sich aus Angst vor seinen Verfolgern das Leben genommen hat. Zu diesen Dokumenten gehören ein Manuskript, Briefe und eine Zusicherung für ein Visum von der mexikanischen Botschaft.
Christian Petzold (*1960 in Hilden) ist einer der innovativsten zeitgenössischen deutschen Regisseure. Von grundlegender Bedeutung für seine Ausbildung war das Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (1988-1994), wo er eine enge Zusammenarbeit mit seinem Lehrer, dem Filmemacher, Künstler und Intellektuellen Harun Farocki (1944-2014), begann, der einen tiefgreifenden Einfluss auf seine Arbeit ausüben sollte.
Nach mehreren Kurzfilmen und einigen Fernsehfilmen gab er sein Kinodebüt mit Die innere Sicherheit (2000) – dem ersten Kapitel der sogenannten „Gespenstertrilogie“, die ihn auf der internationalen Bühne bekannt machte – und thematisierte darin die Folgen der deutschen Wiedervereinigung. In Barbara (2012), Phoenix (2014) und Transit (2018) setzt er sich mit den Themen Identität, Trauma und politischer Verfolgung auseinander und schafft damit eine „Trilogie über die Liebe in Zeiten repressiver Systeme“.
Mit Undine (2020) begann Petzold seine Trilogie über die Elemente, in der er mythologische Motive mit zeitgenössischen Geschichten verknüpft. Der zweite Teil, Roter Himmel (2023), wurde auf der Berlinale mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Sein aktuelles Projekt steht außerhalb dieser Trilogie und widmet sich den Themen Verlust und Neubeginn.