04.–13.04.2025

Ehrenpreis: Christian Petzold

Das 38. BOLZANO FILM FESTIVAL BOZEN ehrt auch in diesem Jahr zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten des europäischen Kinos: die Schauspielerin Alba Rohrwacher und den Regisseur Christian Petzold. Beide werden mit dem Ehrenpreis für eine herausragende Filmkarriere ausgezeichnet.

"Wenn das Kino ein Teil deines Lebens und vielleicht auch deines Berufslebens ist, dann begleiten dich die Menschen, die das Kino machen, die den Figuren Leben einhauchen, die Filme kreieren und gestalten, durch die Jahrzehnte. Ob man sie persönlich kennt oder nicht. Oft berühren uns diese Menschen mit ihrer intellektuellen und künstlerischen Strenge, mit der Art und Weise, wie sie sich mit der Welt, mit der Geschichte, mit den Gefühlen und Schicksalen der Menschen auseinandersetzen. Sie lassen uns mit ihren Werken nie gleichgültig und es gelingt ihnen jedes Mal aufs Neue, in uns etwas zu bewegen. Etwas, das nach der Vorführung weitergeht. Man kann ihnen gegenüber nur Respekt, Dankbarkeit und Bewunderung empfinden, egal, welche Rolle sie im Kino spielen. So ging und geht es mir mit der Schauspielerin Alba Rohwacher und dem Regisseur Christian Petzold, die seit vielen Jahren entscheidende Protagonisten des europäischen und internationalen Kinos sind. Ich freue mich daher ganz besonders, dass Alba und Christian unsere Ehrung angenommen haben und während des 38. BFFB in Bozen sein werden." erklärt Vincenzo Bugno, künstlerischer Leiter des Bolzano Film Festival Bozen.

Christian Petzold – Schlüsselfigur des zeitgenössischen Kinos 

Christian Petzold (*1960 in Hilden) ist einer der innovativsten zeitgenössischen deutschen Regisseure. Von grundlegender Bedeutung für seine Ausbildung war das Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (1988-1994), wo er eine enge Zusammenarbeit mit seinem Lehrer, dem Filmemacher, Künstler und Intellektuellen Harun Farocki (1944-2014), begann, der einen tiefgreifenden Einfluss auf seine Arbeit ausüben sollte. 
Nach mehreren Kurzfilmen und einigen Fernsehfilmen gab er sein Kinodebüt mit Die innere Sicherheit (2000) – dem ersten Kapitel der sogenannten „ Gespenstertrilogie “, die ihn auf der internationalen Bühne bekannt machte – und thematisierte darin die Folgen der deutschen Wiedervereinigung. In Barbara (2012), Phoenix (2014) und Transit (2018) setzt er sich mit den Themen Identität, Trauma und politischer Verfolgung auseinander und schafft damit eine „Trilogie über die Liebe in Zeiten repressiver Systeme“.
Mit Undine (2020) begann Petzold seine Trilogie über die Elemente, in der er mythologische Motive mit zeitgenössischen Geschichten verknüpft. Der zweite Teil, Roter Himmel (2023), wurde auf der Berlinale mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Sein aktuelles Projekt steht außerhalb dieser Trilogie und widmet sich den Themen Verlust und Neubeginn.

Während des Festivals werden drei Filme des Regisseurs Christian Petzold gezeigt: Barbara (2012), Roter Himmel (2023) und Transit (2018).
 

Die Preise des BOLZANO FILM FESTIVAL BOZEN, ermöglicht in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsamt der Stadt Bozen, werden während der 38. Ausgabe des Festivals verliehen, die vom 4. bis 13. April 2025 stattfindet.

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